Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland wobei Männer seltener erkranken als Frauen.

Bis zum Jahr 2008 stiegen die Neuerkrankungen jährlich, seitdem ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Es wird angenommen, dass dies auf die Darmkrebsfrüherkennung zurückzuführen ist.

Was ist Darmkrebs?

Wenn vom Darmkrebs gesprochen wird, dann ist damit eine bösartige Erkrankung des Darms gemeint. Nur selten ist der Dünndarm betroffen, meistens treten die bösartigen Veränderungen im Dickdarm auf Dabei wird zwischen dem Kolonkarzinom und Rektumkarzinom unterschieden.

Was sind die Symptome von Darmkrebs?

Darmkrebs bleibt oft lange unbemerkt und Beschwerden treten meist erst auf, wenn der Krebs fortgeschritten ist. Daher ist es jedem Alter wichtig, auf den eigenen Körper und auf ggf. auftretende Veränderungen zu achten. Dies kann zu einer Früherkennung beitragen. Folgende Symptome sollten nicht unbeachtet gelassen werden:

  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Häufige Müdigkeit
  • Leichtes Fieber
  • Nachtschweiß
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten
  • Übelriechender Stuhl
  • Schleimbeimengungen
  • Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl
  • Krampfartige Bauchschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Völlegefühl)

Was sind die Ursachen für Darmkrebs?

Laut einer US-amerikanischen Studie besteht eine sogenannte Assoziation zwischen chronischer Verstopfung (Obstipation) und gutartigen wie bösartigen Tumoren im Darm, d.h., dass die untersuchten Personen mit einer Obstipation deutlich öfter Adenome (gutartige Tumore) oder Karzinome (bösartige Tumore) entwickelt haben als die Untersuchten ohne Obstipation. Es konnte zwar nicht bewiesen werden, dass die Obstipation Ursache für die Darmveränderungen ist, doch es besteht ein Zusammenhang. Betroffene einer Obstipation haben demnach nicht zu fürchten, dass daraus ein Darmkrebs entstehen wird. Doch sollte das Wissen über den Zusammenhang Anlass geben, eine Obstipation möglichst zu vermeiden bzw. zu behandeln.

Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?

Der Darmkrebs kann in allen Teilen des Darmes auftreten, meist sind jedoch Tumore im Dickdarm oder im Enddarm gemeint. Die Erkrankung entwickelt sich stufenweise. Zunächst entsteht durch Verdickung an einer beliebigen Stelle der Darmschleimhaut ein Polyp. Dieser Polyp kann sich mit der Zeit verändern und auch maligne werden.

Dieser Prozess kann mehrere Jahre dauern, und sowohl der Polyp als auch ein daraus entstandener maligner Tumor verursacht in der Regel lange Zeit keine Beschwerden. Daher ist die frühzeitige Erkennung besonders wichtig. Denn wenn der Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, bestehen oft gute Heilungschancen.

maligne: bösartig verändert

okkultes Blut: kleinste, nicht sichtbare Blutmengen im Stuhl

Polyp: Geschwulst an der Darmschleimhaut

Tumormarker: im Blut enthaltene Substanzen, die auf einen Tumor hinweisen

Darmkrebs lässt sich am besten mit einer Darmspiegelung (Koloskopie) feststellen, bei der auch Gewebeproben oder Polypen entnommen und im Labor untersucht werden können. Ist der Krebsverdacht bestätigt, können weitere Untersuchungen klären, wieweit er fortgeschritten ist. Dies geschieht z. B. durch Untersuchung des Blutes auf Tumormarker, durch Ultraschall des Bauchraums oder des Enddarms, durch Tests auf okkultes Blut oder durch eine Magnetresonanztomografie (MRT). In jedem Alter ist es wichtig, auf den eigenen Körper und auf gegebenenfalls auftretende Veränderungen zu achten. Dies kann zu einer Früherkennung beitragen.

Wie wird Darmkrebs behandelt?

Je nachdem in welchem Stadium der Erkrankung die Diagnose gestellt ist, bestehen Therapiemöglichkeiten. Ob der Tumor gestreut hat und andere Organe betroffen sind, kann u. a. durch Ultraschall oder MRT festgestellt werden. Ebenso ist der Allgemeinzustand wichtig bei der Prognose einer Heilungschance.

Im frühen Stadium einer Krebserkrankung kann unter Umständen eine endoskopische Entfernung des Tumors ausreichen. Das entnommene Gewebe wird anschließend auf maligne Veränderungen untersucht. Nach ca. sechs Monaten wird eine Darmspiegelung durchgeführt, bei der weitere Proben entnommen werden, um den Verlauf zu beurteilen. Ergibt die mikroskopische Untersuchung, dass das betroffene Gewebe maligne ist oder dass umliegendes Gewebe betroffen ist, so ist eine Operation erforderlich. In der Regel wird zusätzlich eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie empfohlen. Ein künstlicher Darmausgang (Stoma) kann zeitweise oder dauerhaft erforderlich sein.

Wie kann man Darmkrebs vorbeugen?

Darmkrebs macht sich erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar und bleibt deshalb oft unentdeckt, deshalb ist die Früherkennung das A und O. Gesetzlich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr haben in Deutschland Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Die Kosten werden von den Krankenkassen und privaten Versicherungen übernommen.

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