Zertifizierung, ein mächtiges Wort, das im ersten Moment aber nur für das Aufstellen der Nackenhaare sorgt. Zu groß ist der Dschungel an Siegeln, Auszeichnungen und Urkunden geworden, der der Öffentlichkeit belegen sollen, was das eigene Unternehmen leistet. Neben alt bekannten DIN EN ISO Zertifizierungen als Norm für das Qualitätsmanagement gibt es heute unzählige andere Auszeichnungen deren Botschaft immer der gleichen Zielgruppe gilt: den hartumkämpften Fachkräften. Attraktiver Arbeitgeber, Bester Arbeitgeber, Great place to work, Familienfreundlichstes Unternehmen usw. heißen einige dieser Auszeichnungen, die den Fachkräften suggeriert sollen, dass sie beim Zertifizierten einen guten Arbeitsplatz vorfindet, bei dem ein besonderes Augenmerk auf das Wohl der Mitarbeiter gelegt wird.
Keine Kritik an diesen Siegeln, die begehrt und auf dem Markt berechtigt sind. Getreu dem Sprichwort „Tue Gutes und sprich darüber“, soll jeder, der seine Mitarbeiter gut behandelt, dies auch kundtun. Aber unter dieser immer gleichen Tonalität ist uns eben diese Zertifizierung aufgefallen: „Diabetes-Schwerpunktpflegedienst (DDG)“
Mit diesem Zertifikat haben ambulante Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, ihre besondere Fachkompetenz für die Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus nachzuweisen. Das Zertifikat wird von Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)herausgegeben und belegt, dass folgende spezifische Kriterien für eine optimale Betreuung Pflegebedürftiger mit Diabetes mellitus erfüllt sind:
- Pflegeorientierte Qualitätsziele in der Diabetes-Betreuung
- Aktuelle diabetesspezifische Standards
- Diabetesdokumentation zur gezielten Therapie- begleitung
- Mindestens zwei Diabetes-Pflegefachkräfte DDG (Langzeit) & diabetologisch geschultes Personal in allen Funktionsbereichen
- Wundmanager
- Kooperationen mit Diabetologen DDG / LÄK, Diabetesberatern DDG und Podologen
- Halbjährliche Besprechung der Versorgungssituation und des Therapieerfolges jedes Diabetes-Patienten unter Einbeziehung aller relevanten Leistungserbringer
- Diabetes bezogenes Risikomanagement (z. B. beim diabetischen Fußsyndrom)
- Notfallmanagement bei Über- und Unterzuckerungen, Vermeidung von Stoffwechseldekompensation und unnötigen Klinikeinweisungen
- Erhalt & Förderung der Selbstversorgungsfähigkeit und Lebensqualität
- Sicherung der für die Versorgung von Menschen mit Diabetes notwendigen internen Strukturen und Prozes-se durch ein Diabetes-Pflege-Qualitätsmanagement
- alle MitarbeiterInnen mit Patiektenkontakt verfügen über ein Diabetes-Grundwissen (aktuelle Schulungsnachweise intern o. extern mind. halbjährlich)
- Diabeteskompetente Pflegeberatung
Ziel des Zertifikats ist laut DDG die Versorgung von Diabetes Betroffenen zu verbessern, ihren Zugang zu diabetologischer Expertise zu erleichtern und mehr Patientensicherheit zu gewährleisten. Dem zertifizierten Pflegedienst soll sie des Weiteren eine bessere Zusammenarbeit mit den Ärzten, eine positive Außenwirkung bringen. Nicht zuletzt macht diese Spezialisierung des den Pflegedienst aber auch als Arbeitgeber für engagierte Pflegefachkräfte attraktiv.
Und letzteres wollen wir eingehen, wir wir können uns dies können tatsächlich vorstellen. Eine engagierte Pflegefachkraft, die sich schon zur Diabetes Fachkraft weitergebildet hat und ein spannendes Tätigkeitsfeld sucht, könnte sich von einer solchen Zertifizierung sicherlich angesprochen fühlen.
Diese Zertifizierung erhält daher unsere Auszeichnung „Fundstück des Monats“. Eine Zertifizierung, die Mitarbeiter, wegen der spezialisierten Tätigkeit bei der sie Ihre Fachkompetenz unter Beweis stellen dürfen „lockt“ und nicht mit dem Gutwollen des Arbeitgebers.
Über den Author
Charlene Groß
Mein Name ist Charlene Groß und ich bin als Marketingkauffrau und Kommunikationswissenschaftlerin seit mehr als 5 Jahren auf den Pflege- und Gesundheitsmarkt spezialisiert. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich der grafischen und gestalterischen Entwicklung von Kommunikationsmitteln.