Es gibt auch Schönes zu berichten

Corona-Krise – ein Begriff, den man langsam einfach nicht mehr hören kann. Die Medien sind voll von Berichten über Neuinfizierte, Todeszahlen, wirtschaftliche Folgen und vielen negativen Fakten bzgl. des Coronavirus.

Doch die Krise bringt auch positive Effekte mit sich, über die wir zur Abwechslung berichten möchten.

Entschleunigung

In unserer schnelllebigen Zeit kommen viele Menschen kaum noch zur Ruhe. Stress auf der Arbeit, Zeitdruck im Alltag und keine Möglichkeit auf Ausgleich. In vielen Fällen hat das gesundheitliche Folgen und kann zu einem Burnout oder psychosomatischen Erkrankungen führen. Der Lockdown ist für den einen oder anderen, der sich keine Auszeit gönnt, die „aufgezwungene“ Chance, sich auf das Wesentliche zu besinnen und zu entschleunigen. Es ist die Möglichkeit, darüber nachzudenken, was wichtig ist im Leben.

Wertschätzung der eigenen Gesundheit

Das Coronavirus fordert viele Leben und in einigen Ländern wie Italien scheint der Tod in dieser Zeit allgegenwärtig zu sein. Dankbar darf jeder sein, der gesund durch diese Zeit kommt. Und gut ist daran getan, die Zeit für eine gesunde Lebenswiese mit ausgewogener Ernährung und körperlicher Aktivität wie der Hausgymnastik zu nutzen, um der Gesundheit Gutes zu tun.

Kennenlernen des Minimalismus

Die Isolation bietet auch die Möglichkeit, einfacher zu leben, weniger Neues zu kaufen, weniger unterwegs zu sein, weniger zu fliegen, weniger zu planen und zu tun und ganz überraschenderweise zufrieden zu sein, mit dem, was wir haben und sind. Ist der Anfang auch unfreiwillig initiiert, so kann dieser Weg nach der Krise freiwillig weitergegangen werden.

Zeit für unerledigte Dinge

Abgesehen von denjenigen, die durch den Lockdown eine Doppelbelastung wie Beruf und Kinderbetreuung zu stemmen haben, bringt er Zeit, Dinge zu tun, für die im normalen Alltag die Zeit fehlte. Im Garten arbeiten, basteln, mit Freunden telefonieren, Briefe schreiben, den Keller entrümpeln, Fotos sortieren, Brettspiele spielen, an der Steuererklärung arbeiten und viele Dinge mehr, die gewöhnlich unter der Floskel „ich habe keine Zeit“ abgetan werden.

Vielleicht erfreut uns dieses Mehr an Zeit (für die schönste Nebensache der Welt) auch durch einen Babyboom im kommenden Jahr.?

Hilfsbereitschaft und Solidarität

Vielerorts bieten Freiwillige ihre Hilfe an, um z. B. für ältere Nachbarn Einkäufe zu erledigen oder den Hund auszuführen. In den sozialen Netzwerken gibt es regionale Gruppen, in denen sich Helfende organisieren, und es sind Apps entwickelt worden, auf denen man Hilfsangebote finden kann. Eine herzerwärmende Hilfsbereitschaft blüht in unterschiedlichsten Facetten auf. Ellenbogenmentalität weicht Empathie und Solidarität. Bekannte Bilder dafür sind Menschen, die in den Abendstunden für das Krankenpflegepersonal klatschen, oder die Menschen in Italien, die gegen Einsamkeit, Angst und Langeweile gemeinsam auf den Balkonen singen.

Kunst und Kreativität

Auch das kulturelle Leben wurde durch den Lockdown eingefroren. Doch Künstler haben ganz unterschiedliche, kreative Wege gefunden, die Menschen dennoch zu erreichen. Konzerte und Lesungen finden online statt, Musiker geben Konzerte in den Gassen ihrer Stadt und auch der Körperkult kommt nicht zu kurz – Onlinesportkurse oder Trainer, die auf der Straße Menschen auf den Balkonen zum Mitturnen animieren, sind Beispiele dafür.

Weniger Umweltverschmutzung

Die Erde darf für einige Wochen durchatmen. Der Rückgang der Industrieleistung sowie der Schadstoffemissionen durch unsere Mobilität (Autofahren, Fliegen) führt zu einem Sinken der Umweltverschmutzung – zumindest für eine begrenzte Zeit.

Chance, zu lernen und Dinge zu verbessern

Was alle bemerkt haben sollten, ist, dass es wirklich systemrelevante Berufe gibt, die uns in der Krise am Leben gehalten haben, und dass diese viel zu wenig Wertschätzung erhalten. Nach der Krise sollte dem wertschätzenden Klatschen für diese Berufsgruppen Anerkennung in Form von besseren Arbeitsbedingungen und besserer Bezahlung folgen.

Auch lernen können wir aus der Flexibilisierung der Arbeit. Homeoffice, Telefon- und Videokonferenzen sind Normalität. Dienstreisen und physische Meetings sind scheinbar gar nicht immer zwingend notwendig und könnten vielleicht auch zukünftig reduziert werden.

Unbedingt lernen sollten wir aus der Bekämpfung des Virus und den Folgen der Maßnahmen, die ergriffen wurden. Das Coronavirus wird sicher nicht das letzte Virus sein, dass die Welt herausfordert, und so sollten wir uns nach dem Coronavirus auf weitere Viren vorbereiten. Fehler, die gemacht wurden, sollten nächstes Mal nicht wiederholt werden und alles, was gut funktioniert hat, sollte wieder zum Einsatz kommen.